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Vergabe von Immobilienkrediten: Zunehmende Probleme für Verbraucher

News-4 (1)Experten hatten es bereits befürchtet: Die neue EU-Richtlinie, die sich mit der Vergabe von Kredit beschäftigt, führt in der Praxis augenscheinlich immer öfter dazu, dass selbst Durchschnittsverdiener und Normalverbraucher größere Probleme haben, einen Immobilienkredit zu erhalten. Dabei trifft es keineswegs nur solche Person, die einen negativen Schufa-Eintrag haben oder deren Einkommen zu gering ist, um davon einen Immobilienkredit zu bedienen. Stattdessen werden auch Kreditantäge von Familien und Alleinstehenden immer öfter abgelehnt, die zur sogenannten Mittelschicht gehören und keine negative Schufa-Auskunft besitzen.

Die neue EU-Richtlinie scheint dazu führen, dass die Banken deutlich strengere Kriterien ansetzen, wenn es um die Vergabe eines Immobilienkredites geht. Bisher sind die meisten Kreditinstitute so vorgegangen, dass sie der Immobilienfinanzierung zugestimmt haben, falls der Kreditsuchende keinen negativen Eintrag in der Schufa hatte und er ein regelmäßiges und ausreichendes Einkommen nachweisen konnte. Zudem war natürlich die Grundschuld als Sicherheit ein tragender Eckpfeiler der Finanzierung. Insbesondere die Immobilie als Gegenwert dürfen die Banken jetzt auf der Grundlage der EU-Richtlinie allerdings bei Weitem nicht mehr so positiv bewerten, wie es bisher der Fall ist. Stattdessen soll sich die Entscheidung, ob der Immobilienkredit vergeben wird oder nicht, im Wesentlichen auf das Einkommen und vorhandene Vermögenswerte des Kreditsuchenden stützen. Die Immobilie als Gegenwert soll hingegen in deutlich geringerem Umfang zum Untermauern der Kreditwürdigkeit in Anspruch genommen werden.

Fälle von abgelehnten Krediten häufen sich

In den Medien wird in den vergangenen Wochen immer häufiger von Fällen berichtet, in denen selbst durchschnittlich oder sogar gut verdienende Personen massive Probleme hatten, von der Bank einen Immobilienkredit zu erhalten. Dabei wurden Fälle bekannt, in denen beispielsweise eine Familie sogar mehr als zehn Prozent Eigenkapital in die Finanzierung einbringen wollte und das Haushaltseinkommen bei über 50.000 Euro im Jahr lag. Trotzdem lehnten verschiedene Banken den Kreditantrag ab, sodass teilweise eine zeitaufwändige und umfangreiche Suche nach einem Kreditinstitut durchgeführt werden musste, welches dann doch noch bereit war, die Baufinanzierung zu genehmigen. Experten und vor allem Verbraucherschützer befürchten, dass sich diese Vorgehensweise der Banken in der Zukunft noch verstärken könnte.

Gut gemeint, aber schlecht umgesetzt

Grundsätzlich ist die EU-Kreditrichtlinie natürlich im Kern gut gemeint, denn durch die Pflicht der Banken, die Kreditanträge vor Vergabe eines Immobiliendarlehens strenger zu prüfen, sollen vor allem Überschuldungen verhindert werden. Dass es jetzt allerdings auch Personen trifft, die unter normalen Umständen problemlos einen Immobilienkredit stemmen könnten, ist sicherlich nicht im Sinne des Erfinders. Allerdings gibt es auch positivere Aussichten, was das zukünftige Verhalten der Banken angeht. Diverse Experten gehen nämlich davon aus, dass aufgrund des starken Wettbewerbs im Bereich der Immobilienkredite bei Weitem nicht alle Banken diese strengen Maßstäbe anwenden werden, sodass es zumindest bei manchen Kreditinstituten auch in der Zukunft relativ problemlos möglich sein dürfte, dass Durchschnittsverdiener und Familien mit ausreichendem Einkommen eine Baufinanzierung durchführen können.

Bildquelle: midascode / pixabay.com (https://pixabay.com/de/neu-england-home-architektur-1336173/)