Rechtzeitige Umschuldung kann Überschuldung verhindern
Im Finanzierungsbereich gehen die meisten Verbraucher so vor, dass sie bei vorhandenem Finanzierungsbedarf ein bestimmtes Darlehen aufnehmen und dieses bis zum vereinbarten Ende der Laufzeit in regelmäßigen Raten zurückzahlen.
Während der Darlehenslaufzeit informieren sich die wenigsten Verbraucher allerdings darüber, ob eventuell eine Umschuldung sinnvoll sein kann. Dies ist in manchen Fällen definitiv ein Fehler, denn mitunter kann eine rechtzeitige Umschuldung sogar dazu beitragen, dass eine Überschuldung verhindert wird.
Umschuldung kann Kosten sparen und für Übersicht sorgen
Kreditvergleiche werden heutzutage zwar immer öfter genutzt, allerdings in über 90 Prozent aller Fälle immer nur dann, wenn die Aufnahme eines neuen Kredites ansteht. Während ein Kredit allerdings bereits bedient wird, machen sich nur wenige Verbraucher die Mühe, in dieser Zeit nach eventuell günstigeren Angeboten am Markt zu schauen.
Dabei ist es bei zahlreichen Ratenkrediten und in bestimmtem Umfang auch bei Immobilienkrediten heutzutage möglich, Sondertilgungen vorzunehmen oder das Darlehen sogar kostenlos komplett vorzeitig abzulösen. Demzufolge würde sich eine Umschuldung, mit der insbesondere die vorzeitige Rückführung eines bereits existierenden Darlehens in Kombination mit der Neuaufnahme eines anderen Kredites gemeint ist, durchaus in manchen Fällen lohnen, da Effektivzinskosten eingespart werden können.
Besonders Kredite, die beispielsweise vor fünf oder sechs Jahren aufgenommen wurden, sind mit einem zum Teil noch sehr hohen Zinssatz ausgestattet. Nicht selten führt die monatliche Belastung sogar zu finanziellen Schwierigkeiten beim Kreditnehmer, sodass die Umschuldung insbesondere in diesen Fällen ein sehr hilfreiches Mittel wäre.
Ist die Differenz zwischen den zu zahlenden Zinsen und den aktuellen Zinsen am Kreditmarkt sogar besonders groß und hat der Kreditnehmer vielleicht sogar momentan grundsätzlich Liquiditätsprobleme, kann eine rechtzeitige Umschuldung in ein anderes Darlehens nicht nur dabei helfen, zukünftig Zinskosten zu sparen, sondern vielleicht sogar den Ausfall des Kredites verhindern.
Wie muss eine Umschuldung vorgenommen werden?
Viele Verbraucher kennen sich im Zusammenhang mit der Durchführung einer Umschuldung zwar nicht aus, jedoch ist die Maßnahme als solche im Prinzip relativ einfach. Sie müssen dazu nichts weiter tun, als zunächst einmal einen ganz normalen Kredit zu beantragen, was entweder in der Bankfiliale geht oder auch online über das Internet.
Was den notwendigen Kreditbetrag angeht, so ergibt sich dieser aus der Restschuld des bereits vorhandenen Darlehens oder auch mehrere Kredite, die Sie aktuell abzahlen. Haben Sie beispielsweise drei bestehende Darlehen mit einer Restschuld von jeweils 3.000, 5.000 und 6.000 Euro, würde sich daraus ein Kreditbedarf von insgesamt 14.000 Euro ergeben.
Über diese Summe müssen Sie das neue Darlehen aufnehmen, um den zur Verfügung gestellten Kreditbetrag dann auf die drei existierenden Kredite zu verteilen, um diese damit vollständig ablösen zu können. Dies wäre dann bereits der gesamte Vorgang der Umschuldung, der in der Praxis oftmals nur wenige Tage in Anspruch nimmt.
Achten sollten Sie allerdings insbesondere bei Immobilienkrediten darauf, dass mit der vorzeitigen Ablösung des Immobiliendarlehens keine Zahlung einer Vorfälligkeitsentschädigung verbunden ist. So können Sie beispielsweise spätestens nach einer Zinsbindungsdauer von zehn Jahren jederzeit unter Einhaltung einer dreimonatigen Kündigungsfrist den Kredit kündigen und müssen dann auch keine solche Vorfälligkeitsentschädigung zahlen.
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